Wie lange dauert eine Sitzung?
ca. 50-60 Min, bei Erstterminen evtl. etwas länger
Sind die Eltern bei dem Kind bei der Sitzung dabei?
Ja, immer! Allerdings frage ich Kinder, ab dem Alter von ca. 12 Jahren, ob es in Ordnung ist, dass die Eltern dabei sind, im Teenageralter ist es manchmal das Elternteil selbst, mit dem das Kind Streit oder Kummer hat, dann gehen die Eltern eine kleine Runde spazieren, während ich mit dem Kind arbeite.
Ab welchem Alter ist es sinnvoll, mit dem Kind zu kommen?
Grundsätzlich gibt es keine Altersbeschränkung, ist das Kind noch zu klein, um körperliche Übungen zu machen, arbeiten wir Surrogat (also als Ersatz) mit einem Elternteil.
Erfahrungsberichte / Presse
„Fit für die Schule und in der Schule“
Dieses Thema hat am 13.01.2015 etwa 60 Eltern, Erzieherinnen und Lehrerinnen aus Kiga, Hort und Grundschule in die Aula der Grundschule Dietersheim gelockt, um einen Vortrag der Evolutionspädagogin Frau Tanja Käßmann beizuwohnen.
Dies zeigte, dass dieses Thema vielen unter den Nägeln brennt und welch zentralen Stellenwert „Schulerfolg“ heutzutage in unserer Gesellschaft einnimmt.
Die Referentin verstand es, die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen und brachte ihnen in eindrücklicher Sprache, versehen mit vielen praktischen Beispielen, die 7 Stufen der Entwicklung eines Menschen und die damit verbundenen Sicherheiten aus der Sicht der Evolutionspädagogik nahe.
Vielerlei Lern- und Verhaltensprobleme können demnach auf Defizite in diesen Entwicklungsstufen zurückgeführt und mit einfachen Bewegungsübungen verblüffend schnell verändert werden.
Nach ihrem höchst interessanten Vortrag stand Frau Käßmann noch für persönliche Fragen zur Verfügung und wies auf weiterführende Literatur hin.
Sieglinde Müller
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Interview mit Angelika Anderer, Evolutionspädagogin zum Thema Lernblockaden Lösen:
sehr interessant, hörenswert, eine Kollegin erklärt „was ist eine Lernblockade“
http _tomstalktime.com_362-angelika-anderer-spezialistin-im-losen-von-lern-und-lebensblockaden_
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Erfahrungsberichte Evolutionspädagogik
Die folgenden Erfahrungsberichte wurden anonymisiert zusammen gefasst. Es handelt sich hierbei um Fälle wie sie in meiner Praxis bei Nürnberg während und nach den Sitzungen abliefen.
Ein 11 jähriger Junge
kommt mit seiner Mutter zu mir in die Lernberatung. Er besucht die 5. Klasse einer Realschule und hat große Probleme, sich zu konzentrieren. Er findet schlecht Anschluß im Klassenverband, mimt oft den Klassenclown. Seine Leistungen schwanken sehr, im sprachlichen Bereich zeigt er Interesse, bei Mathematik schaltet er ab und zappelt.
Zum ersten Beratungstermin kommt er sehr neugierig und zappelig, spricht mit ausgeprägter Kindersprache, macht den Komiker und legt den Kopf immer wieder auf dem Tisch ab.
Die Testung ergibt eine ausgeprägte Blockierung im Bereich der Gruppensicherheit. Rechts und Links kann nicht sicher unterschieden werden, Balancieren und klettern macht ihn unsicher und fällt ihm schwer. Nach einigen Minuten wildem Affenspiel mit lautem Gebärden, Klettern und Balancieren wirkt er entspannt und ruhig. Sehr auffällig ist, daß er nach dem Spiel in ganz normaler Art und Weise spricht, ohne ins komische, kleinkindhafte zu verfallen. Die Mutter ist sprachlos.
Der Junge bekommt Hausaufgaben aus dem Bereich der Affenstufe. Nach einer Woche hat er Freundschaft mit zwei Jungen aus der Klasse geschlossen.
Nach zwei weiteren Beratungsterminen hat er sich im Klassenverband etabliert. Er ist zentrierter, seine Leistungen stabil. Er muß nicht mehr den Clown spielen und zappelt weitaus weniger. Er hat einen Sport gefunden, bei dem er sich auspowern kann.
Ein 7 jähriges Mädchen
kommt mit ihrer Mutter zur Beratung. Sie besucht die 2. Klasse der Grundschule. Lesen und Schreiben fallen ihr schwer. Sie errät oft die Worte, liest dann Worte, die so nicht da stehen. Sie benötigt den Finger, um die Zeile nicht zu verlieren, bzw. um sich in einem Wort zu orientieren. Den Sinn des so Gelesenen kann sie dann nicht erfassen. Abschreiben von der Tafel oder aus dem Buch gelingt nur mit großer Anstrengung und vielen Fehlern. Beim Vorlesen liest das Kind mit extrem leiser Stimme. Die Aufforderung, mindestens 10 Minuten am Tag lesen zu üben, sich einfach ordentlich zu konzentrieren, wird zuhause zur Qual, oft verliert die Mutter die Geduld, das Ganze endet in Tränen oder Verweigerung.
Fortschritte sind nicht zu erkennen.
Die Testung ergibt, daß das Kind ein Mischformer ist und eine Blockierung im Bereich der visuellen Aufnahme. Die Augen sind nicht in der Lage, den Buchstaben innerhalb eines Wortes linear zu folgen. Die Augen hüpfen, lassen Buchstaben aus. Das Kind arbeitet nur mit der Gehirnhälfte, die für das ganzheitliche Erfassen eines Wortes zuständig ist, die Fähigkeit, Buchstabe für Buchstabe ein Wort zu erfassen, steht ihr gerade nicht zur Verfügung.
Die Blockierung liegt hier bei diesem Mädchen auf der Stufe der Körpersicherheit. Nach Beseitigung der Blockierung wird die Mutter in die Technik des Augentrainings und des Visualisierungstrainings eingewiesen. Nach einer Woche berichtet die Mutter, daß das Kind jetzt freiwillig beim Einkaufen alle Angebote im Supermarkt laut(!) vorliest. Das Mädchen macht ihre Reptil Übungen zuhause mit Begeisterung vor jeder Hausaufgabeneinheit. Nach einer weiteren Behandlungseinheit hat sich die Blockierung aufgelöst. Die Augen sind ruhig und sicher in der Lage, den Buchstaben innerhalb eines Wortes zu folgen. Das Kind liest zunehmend sicherer und kann auch den Sinn des Gelesenen verstehen.
Eine Mutter
kommt mit ihrem 13 jährigen pubertierenden Sohn in die Beratung. Er besucht die 8. Klasse eines Gymnasiums, hatte bisher immer gute Noten und wenig Schwierigkeiten, mitzuhalten. Seit einiger Zeit lassen die Leistungen nach, der Junge gibt an, sich nicht mehr konzentrieren zu können. Er gehe durch eine schwierige Phase der körperlichen Neuorientierung, gelte als Streber und die anderen Jungs in der Klasse machen ihm das Leben schwer. Er spricht wie ein Erwachsener, wirkt sehr angespannt, redet sehr viel. Seine Mutter ist alleinerziehend, oft weiß sie nicht, wer zuhause eigentlich der Chef ist.
Die Blockaden zeigen sich hier auf den Stufen der Ursicherheit und der Sprachsicherheit. Nach einer halben Stunde Behandlung mit Techniken aus der Stufe Fisch zeigt der Junge einen völlig anderen Gesichtsausdruck und wirkt entspannt. Anschließend arbeite ich mit Techniken der 6. Evolutionsstufe, hier bekommt er auch Hausaufgaben.
Nach zwei Wochen ruft die Mutter an und berichtet, daß ihr Junge allgemein entspannter ist, weniger „schlau daher redet“ und sie klar als Führungsperson im Zusammenleben anerkennt. Er kommt besser mit den anderen Jungs in der Klasse zurecht und ist, obwohl seine Leistungen in der Schule wieder besser sind, den Streber Status los.
Nach weiteren zwei Wochen kommt der Junge auf eigenen Wunsch noch einmal in die Beratung, er hat eine Freundin und wir arbeiten an einer jetzt neu entstandenen Blockade, die sich nach zwei Behandlungseinheiten auflöst.
Ein 24 jähriger Student
kommt in die Beratung, er leidet unter extremer Prüfungsangst, hat schon diverse Prüfungen versiebt. Jetzt steigert sich die Angst zu versagen von mal zu mal, Schlafstörungen und Tabletteneinnahme sind die Folge. Er hat es mit autogenem Training und anderen Entspannungshilfen versucht, leider ohne Erfolg.
Das Gehirndominanzprofil zeigt, wo das Gehirn unter Streß einfach abschaltet und in diesen Situationen nicht mehr Zugang zu gespeicherten Informationen und seinem vollen Potential hat. Wir arbeiten hier an der Stufe der Amphibie, nach ca. 30 Minuten ist der Zugang durch Bewegung zu den blockierten Bereichen des Gehirns frei. Um zu gewährleisten, daß der Zugang frei bleibt, macht der junge Mann täglich die Körperübungen aus dem Bereich der Amphibie. Nach zwei weiteren Behandlungseinheiten im Abstand von jeweils 2 Wochen ist die Blockade überwunden.
Er ist in der Lage, seine Prüfungen zu bewältigen und sein Wissen, das er sich angeeignet hat, an der richtigen Stelle anzuwenden und wiederzugeben.
Aktuelle Stellungnahmen
Warum „Visualisieren“ so wichtig ist
Der Artikel „Die neue Schlechtschreibung“ in der Zeitschrift DER SPIEGEL 25/2013
soll die Bevölkerung wach rütteln, wie einmal mehr die Pädagogik unreflektiert mit Lese- und Rechtschreibmodellen umgeht:
Seit vielen Jahren sind Grundschüler im deutschsprachigen Raum einem Feldversuch ausgesetzt: Reformer wollten kreative Kinder heranziehen, – nun lernen die Kinder nicht mehr richtig schreiben. Experten sprechen von einer Rechtschreibkatastrophe. Peter beugt sich konzentriert über sein Heft: er soll Fehler in einer kurzen Geschichte finden. Das erste Wort, das ihm auffällt, heißt: „geträumt“. „Das ist falsch“, meint er. Dann schreibt er in schöner Druckschrift ( denn Schreibschrift kann er nicht so gut!) „Getreumd“ ins Heft. Als nächstes stolpert Peter über „Figuren“. „Auch falsch“, sagt er. Es muss „Fieguren“ heißen. Viele Eltern, die einst in der zweiten Klasse Wörter wie „Rätsel“, „Frühling“ oder „Geburtstag“ richtig zu schreiben hatten, sind entsetzt. Die meisten jungen Lehrer jedoch sind zufrieden, denn die Schüler sollen mit den Buchstaben spielen, Fehler machen ist erlaubt und werden meist erst korrigiert, wenn der Lese- und Schreiblernprozess schon weitgehenst abgeschlossen ist. Schreiben lernen nach der Anlauttabelle geht auf den Schweizer Reformpädagogen Jürgen Reichen zurück. Er wollte den Drill abschaffen, wollte den Schülern eine Stimme geben und wollte vor allem den Motivationsfaktor für das Lesen und Schreiben lernen steigern. So gesehen sicher in Ordnung, doch was in seiner Methode schlicht weg nicht berücksichtigt wurde, ist das gehirngerechte Lernen, nämlich das Visualisieren, das beim Lesen, Schreiben und Rechnen immer mitläuft. Reichen ging davon aus, dass Schüler sich die Schriftsprache selbst erarbeiten können, und Worte wie „Oile“ anstatt Eule oder „übarolen“ anstatt überrollen wurden einfach nicht korrigiert, was zu fatalen Folgen führte. Auf diese Weise werden unsere Schulanfänger systematisch zu Rechtschreibanarchisten erzogen – um sie dann wieder mühsam aus der fremd verschuldeten Unfähigkeit zu befreien! Getoppt wird das Ganze noch, wenn Eltern dazu angehalten werden ihre Kinder beim Schreiben nicht zu korrigieren, da dies die Kinder zu tiefst verwirren könnte!
Niemand weiß genau, wie viele Kinder davon betroffen sind und an wie viel Schulen die Kinder nach der Anlauttabelle unterrichtet werden.
Es ist erschreckend mit welcher Willkür in der Pädagogik des 21. Jahrhunderts geschaltet und gewaltet wird, ohne die Erkenntnisse der Gehirnforschung zu berücksichtigen.
Ganz anders das Konzept der Evolutionspädagogik. Rechtschreiben wird von Anfang an über das Visualisieren trainiert, das heißt, die Kinder lernen wie sie das Wortbild im Gehirn abspeichern bzw. abfotografieren. Die Fähigkeit visualisieren zu können, hängt vom Körpergleichgewicht ab. Trainieren wir also das Körpergleichgewicht, wird auch das Visualisierungszentrum im Gehirn aktiviert. So kann richtiges Schreiben auch schnell in Diktaten, ohne sich gleich an Rechtschreibregeln erinnern zu müssen, im Gehirn abgerufen werden. Das menschliche Gehirn besitzt ein fotografisches Gedächtnis (das Visualisierungsareal), wodurch man die Fähigkeit hat, einmal Gelerntes sich bildhaft vorzustellen. So gesehen ist Schreiben nach der Anlauttabelle für das Gehirn ein Irrweg sondergleichen.
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Erfahrungsberichte Arbeit in der Matrix
Diese Berichte entstammen der Arbeit in meiner Praxis und wurden anonymisiert zusammengestellt:
Ein 17-jähriger Junge
mit 13 Jahren von seinem Vater fast zu Tode gewürgt, schwere Würgemale am Hals, konnte sich damals mit Hilfe befreien und fliehen. Jetzt jedes Jahr zu dieser Zeit Migräne Anfälle und Erbrechen. Kann dann tagelang nicht in die Schule gehen, kann sich dann nichts merken, ist völlig „neben der Spur“. Wirkt nach außen hin sehr lustig, locker, „cool“, ist sehr beliebt bei Mitschülern. Nach innen und im Kreis der Familie fällt es ihm schwer, körperlichen Kontakt zu haben, Fröhlichkeit wirkt aufgesetzt. Nach diesem Ereignis paar Gespräche mit Psychologin, ohne Erfolg, er möchte auch nichts reden.
Während der Arbeit in der Matrix kommen starke Widerstände (Schutzmaßnahme des Körpers, Abkapseln des Gefühls) zum Vorschein, als diese entfernt werden, kommt ein sehr starkes Angstgefühl zum Vorschein. Wir lassen sich das auflösen, arbeiten danach noch ca. 20-30 Minuten an verschiedenen anderen Aspekten, die im Zusammenhang mit diesem Erlebnis vor 4 Jahren standen. Die ganze Sitzung verläuft in einer relativ heiteren Atmosphäre, es wird nicht viel geredet, mehr gelächelt und gestaunt. Der Junge ist erleichtert, dass man bei dieser Art von Arbeit nichts reden muss, denn er will nicht darüber reden.
Feedback nach ca 2 Wochen: der Junge ist frei von Migräne, kein Erbrechen mehr. Kann sich familiär jetzt wieder mehr öffnen, spielt oft mit seinem kleinen Bruder, kann sich anfassen lassen, lacht viel und authentisch. Kann zur Schule gehen, kann sich gut konzentrieren und fokussieren.
Feedback nach einem Jahr: der Zustand ist nach wie vor stabil. Kein Zurückfallen in alte Muster.
Ein 16 jähriges Mädchen,
weigert sich, zur Schule zu gehen. Verweigert alles, daraufhin 3 Monate Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung, dort wird der Rat gegeben, Erziehungshilfe anzunehmen. Das Kind wird als „bockig“ bezeichnet. Nach Entlassung nach Hause gleicher Zustand wie vorher. Dem Kind ist es schier unmöglich, die Schule zu besuchen, sie verweigert alles.
Beim ersten Telefonkontakt ist die Mutter sehr verzweifelt, sie lässt anklingen, die Tochter sei nicht bockig, sie sei verzweifelt und habe öfters gesagt, so möchte sie nicht mehr leben. Sie möchte aber auch nicht in die Psychiatrie zurück.
Beim ersten Termin ist das Mädchen sehr zurückhaltend, ich versichere ihr, hier müsse man nichts reden, man werde zu nichts gezwungen, wir würden jetzt einfach mit ihr zusammen schauen, wo der Stress liege und ein wenig Spass zusammen machen. Auch hier werde man nicht zum Reden gezwungen oder überredet zu sprechen, denn dieses Problem sei hier in dem Gebiet des Gehirns „beheimatet“, das für Worte nicht zugänglich sei (nämlich im „Reptiliengehirn“). Nach anfänglichem Staunen wird das Kind zunehmend entspannter, offener, die Sitzung verläuft zum Erstaunen der Mutter sehr gelöst und frei, die Mutter beobachtet das Ganze so ergriffen und erleichtert, dass sie selber in Tränen ausbricht.
Nach der Sitzung sitze ich mit dem Kind zusammen, erkläre ihr, dass sie eine andere Gehirnverarbeitungsstruktur hat, als die meisten anderen Mitschüler (Mischform), dass sie die Welt ein wenig anders sieht und ich sehr gespannt bin, was sie mit ihrer Einzigartigkeit einmal anstellen wird. Das Mädchen verlässt meine Praxis mit einem völlig anderen Gesichtsausdruck, sie bekommt als „Hausaufgabe“, sich verschiedene Liedertitel anzuhören.
Feedback der Mutter nach 1 Woche: das Kind geht zur Schule, nicht gern, aber sie geht. Sie „ziehe den Kram jetzt durch“, auch wenn sie den Sinn nicht ganz erkennen könne über manche Dinge, die sie dort lernen soll.
Feedback nach 2 Wochen: sie hat angefangen, ein für ein Mädchen außergewöhnliches Hobby zu pflegen, sei begeistert dabei. Sie hätte einen Freund jetzt.
Nach ca 6 Wochen kommt das Mädchen noch einmal, um eine weitere Angst anschauen zu lassen. Dabei erzählt sie von ihren klaren Vorstellungen, die sie jetzt hat, wie es nach dem Realschulabschluss weitergehen wird. Als ich daraufhin lächle und sage, das ist aber noch nicht die Endstation mit diesem Berufswunsch, grinst sie und sagt: „Nein, ich weiß, ich werde Innenarchitektin. Aber dazu muss ich erst diese Lehre machen, weiter zur Schule um Abitur zu machen, möchte ich nicht“.
Klar wurde hier bei diesem Beispiel ganz deutlich, dass dieses Kind völlig falsch „interpretiert“ wurde. Wenn wir wissen, auf welcher Stufe ein Kind kommuniziert und wenn wir ihm die Blockaden wegnehmen, kann das Potenzial gelebt werden, das eigentlich in diesem Kind angelegt ist. Das Mädchen wurde als das gesehen, was sie eigentlich ist und nicht in eine Schublade gesteckt.
Ein 42-jähriger Mann,
kann seit 4 Wochen nicht mehr arbeiten, Arzt diagnostiziert einen „Burn-Out“, Migräneanfälle mehrmals pro Woche (schulmedizinisch, orthopädisch und osteopatisch abgeklärt), bei denen er völlig außer Gefecht gesetzt ist. Zunehmender Rückzug in sich selbst, Gedanken kreisen, Arzt diagnostiziert depressive Verstimmung, kündigt an, ihm jetzt Medikamente verschreiben zu müssen. Rät zu Psychotherapie.
Der Mann kommt auf Anraten seiner Frau zwei Tage bevor die medikamentöse Behandlung starten soll, er meint, er könne eh nix verlieren und probieren kann man es ja mal.
Während der Matrix-Sitzung finden wir den Hauptstressor, der ihn ausser Gefecht gesetzt hat, er durchläuft während der Zeit bei mir mehrere Phasen von Gefühlen (Trauer, kurzes Weinen, Staunen, Erleichterung, Freude, Wut), die er alle körperlich lokalisieren kann.
Diese Gefühle zeigen sich hierbei immer nur kurz, verändern sich dann in kürzester Zeit (2-3 Sekunden), Verbindungen emotionaler Art mit zurückliegenden Ereignissen, die zu diesem Zustand geführt haben, zeigen sich im Feld und lassen sich rasch emotional entkoppeln. (=das Gefühl zu bestimmten Ereignissen, an die er sich nur mit Wut oder Schmerz erinnern konnte, wandelt sich in neutral. Er kann es annehmen, akzeptieren. Es gehört zu seinem Leben, aber es schmerzt nicht mehr).
Alte Verstrickungen lassen sich lösen, das Verhältnis zum Vater zeigt sich klar und kann in einen für den Mann akzeptablen Rahmen gestellt werden.
Am Ende der Sitzung überkommt den Mann ein tiefes Gefühl von Frieden, von Heiterkeit, Staunen, er ist in einem Zustand, den er vorher noch nicht kannte. (er schüttelt den Kopf wieder und wieder und lächelt vor sich hin)
Auf dem Nachhauseweg muss er anhalten und weinen, Erleichterung und Staunen überkommt ihn, er beruhigt sich aber rasch. Er erzählt, er hätte danach seit Jahren das erste mal wieder bewusst Musik gehört im Auto und das Gefühl, er sei endlich wieder er selbst. Er fühlte seinen Kern, seine eigene Person und war einfach nur glücklich damit.
Bei dem Arzttermin zwei Tage später ist er immer noch in einem Gefühl des Staunens und Friedens, er spricht lange mit dem Arzt über diese „Reise“, die er während der Sitzung in der Matrix erlebt hat. Der Arzt ist interessiert, hört zu, die Tabletten sind momentan nicht nötig. (und sind sie auch danach nicht—-4 Monate nach dem Zusammenbruch)
Der Mann kommt im Abstand von ca. 3 Wochen zu mir, wir schauen die Dinge an, die nach und nach jetzt ins Blickfeld rücken, er bekommt Übungen aus der Evolutionspädagogik als neuronalen Anker, um die Sicherheiten zu festigen, die ihm momentan noch fehlen.
Die Migräneanfälle sind seit der 1. Sitzung verschwunden und auch weg geblieben. Er geht auf Menschen wieder zu, wählt aber sorgfältig aus, mit wem er Zeit verbringen möchte oder nicht. Viele Dinge, die er vorher nicht bemerken konnte, fallen ihm jetzt sehr stark auf, er klärt sein Verhältnis zu seinen eigenen Eltern, aber ganz fließend, natürlich kommen die Worte zu ihm, ohne sich vorher viele Gedanken gemacht zu haben, wie er richtig und respektvoll handeln könne.
Nach 3 monatiger Pause im Beruf ist er zurück im Berufsleben, seine Einstellung zu vielem hat sich verändert. Er ist gerne in seinem Beruf, hat aber nicht mehr das Gefühl, dass er nur dafür lebt. Die Existenzangst ist weg, Kollegen suchen seine Nähe…das Klima in der Abteilung hat sich zu mehr Authentizität verändert.
Wichtig hierbei ist immer wieder: wir arbeiten nicht gegen die schulmedizinische Art.
Wir ersetzen nicht den Arzt. Wir ergänzen mit einer Form der Arbeit, die bei weitem nicht neu ist.